Dass eine Pizza zu Hause auch unten braune Flecken bekommt, hängt von sehr vielen Faktoren ab: Von der Feuchtigkeit des Teiges (je mehr Wasser im Teig ist, desto schöner verfärbt sich der Teig bräunlich). Von einer im Teig vorhandenen Bräunungshilfe im Teig (zB Zucker, Malz oder beides) und natürlich von der tatsächlichen Hitze des Ofens. Die Erwartungshaltung darf aber auch nicht zu hoch sein. Bei einem Heimbackofen wird es niemals unten kleine schwarze verkohlte Punkte (Charmarks) wie aus einem Profiofen geben. Auch wird die Pizza unten nie gleich dunkel sein wie oben. Das ist schon rein physikalisch so. Aber man kann sich gut annähern. Und der Boden wird durchaus schön knusprig.
Ein echter Pizzabackofen erreicht mindestens 400-450°C. Ein normaler Heimbackofen nur 250-280°C, ein Starker 300°C und ein schwacher gar nur 230°C. Zudem kommt noch, dass meistens die Herstellerangabe am Herd noch um 15-20°C nach unten abweicht, was dann bei angeschriebenen 230°C dann überhaupt nur 210°C bedeutet. Die mit Abstand heißeste Stelle im Heimbackofen ist direkt unter der oberen Heizspirale!
Zu Hause ist es unbedingt notwendig, dass man so viel Oberhitze wie irgend möglich von der oberen Heizspule zuerst beim Vorheizen auf den Stein und dann beim Pizzabacken auf die Pizza bekommt. Da es sich hier auch um Infrarot (Abstrahlhitze) handelt, wird die Pizza je weiter unten diese im Rohr platziert wird schwächer gebacken und wird eher bleich bleiben. Also zuerst wird der kalte Stein so hoch wie möglich in den kalten Ofen gelegt. Dann probiert man mit der Pizzaschaufel und einer imaginären Pizza aus, ob genug Platz vorhanden ist um eine Pizza einzuschießen und auch wieder herauszuholen. Nachdem man sich davon überzeugt hat, wird der Ofen bei maximaler Temperatur (Temperaturregler auf Anschlag drehen) bei Ober und Unterhitze (bitte nicht die Pizzastufe benutzen, da diese meistens nicht die volle Temperatur bietet) für am besten mindestens 50 Min vorgeheizt. Bitte machen Sie sich keine Sorgen wegen der Energiekosten: ein halbwegs moderner Ofen verbraucht in der Aufheizphase unter 1 Kilowattstunde Strom. Entspricht Kosten von ca. 0,15€ pro Stunde. Das sollte ein selbstgemachte Gourmetpizza allemal extra wert sein ;-)
Hier gibt es einen tollen Trick: die „Pimotti 2 Phasen Pizza“.
Dieser Trick funktioniert bei:
- bei schwächeren Öfen, die keine sehr hohe Temperatur erreichen
- wenn man viele Pizzen für viele Personen backen möchte, dadurch kann man vieles gut vorbereiten und man ist als Gastgeber nicht mehr stundenlang in der Küche gefangen, während die anderen draußen" Spaß haben
- wenn man mit Kindern backt
Bereiten Sie die einzelnen Teigplatten vor und backen Sie diese für ca 1-2 Minuten an bis oben erste Verfärbungen auftreten. Dann herausnehmen und die nächste rein. Sollten sich diese „aufblasen“ dann einfach niederdrücken und alle übereinander stapeln. Wenn Sie die letzte im Rohr haben, dann belegen Sie 3 – 4 Teigplatten auf einmal (diese können belegt problemlos auch längere Zeit fertig belegt liegen bleiben – im Gegensatz zu frischem Pizzateig, welcher rasch festklebt. Dann können sie diese nach der Reihe einschießen und die Pizzen benötigen nur noch ca 5 min und werden superknusprig.
Wir haben die „Pimotti 2 Phasen Pizza“ entwickelt, um in schwächeren Pizzaöfen auch gute Ergebnisse zu bekommen.
Mittlerweile backe ich auch zu Hause fast nur noch auf diese Art und Weise. Das ist weit stressfreier, und die Pizzen werden wirklich sensationell knusprig!